Wer sind eigentlich die Menschen hinter den Kulissen der Ecclesia? Wie sehen sie aus, wenn sie nicht gerade als Versicherungskaufleute unterwegs sind? Was macht zum Beispiel mein Kundenbetreuer sonst noch so, der meine Angelegenheiten immer so freundlich und engagiert behandelt?



In unserer neuen Rubrik „Mit Leib und Seele“ stellen wir Ihnen die Menschen der Ecclesia vor und beschreiben, wo sie ihre Zeit und Energie sonst noch einbringen: im Ehrenamt.

Zahlen und Daten sind seine Welt. Darum kann er sich auch immer so gut erinnern, wann etwas begann. Seine Ausbildung zum Versicherungskaufmann zum Beispiel begann am 3. September 1984. Er war gerade 16 geworden, zu jung, um bei der Polizei anzufangen, was ihn auch interessiert hätte. „Außerdem“, sagt Roland Thein, „war ich damals ein schmächtiges Kerlchen, das passte nicht so ganz zur Polizei.“ Die Berufsberatung in der Schule brachte ihn auf den Weg zum Versicherungskaufmann. Das passte, denn „Zahlen und was Kaufmännisches“ haben ihn schon immer interessiert.

Was ihn außerdem interessiert: Menschen zu helfen, die in Not sind. Um Sicherheit kümmert sich Roland Thein somit nicht nur beruflich, sondern auch privat: als Feuerwehrmann. Mit 16 ist er in die Freiwillige Feuerwehr seines saarländischen Heimatortes Völklingen-Wehrden eingetreten, „am 15. Januar 1985; wir waren damals fünf Freunde, die zusammen angefangen haben, und sind alle bei der Stange geblieben.“ Besonders gefällt ihm die Kameradschaft. Zusammen einen Brand bekämpfen oder im Hochwasser stehen und Menschen aus Gefahrenlagen retten, da entsteht großer Zusammenhalt. „Manche sind wie Brüder für mich.“ Einer wurde zum Patenonkel seiner Tochter.

Oft rückt die Feuerwehr zu Menschen in ihrem eigenen Zuhause aus, weil besorgte Nachbarn angerufen haben, die vermuten, dass jemand hilflos in seiner Wohnung liegt. „Die Nachbarn kommen aber nicht rein. Das machen wir dann. Es hat stark zugenommen, dass wir Türen öffnen müssen für den Notarzt. Man kann sich kaum vorstellen, was wir da alles sehen“, sagt Roland Thein. Zum Beispiel viele Ältere, die allein und in großer Armut leben und ohne Hilfe eigentlich nicht mehr zurechtkommen. „Wenn dann denen etwas passiert, ist die Gefahr groß.“

Sehr lange im Gedächtnis bleiben Roland Thein und seinen Kameraden die weniger schönen Ereignisse: „wenn bei einem Brand ein Kind stirbt oder wenn wir einen Mann nur noch leblos aus der Saar bergen oder die Verkehrstoten. Das ist hart für uns, nicht mehr helfen zu können.“ Aber glücklich sind er und seine Kameraden immer dann, wenn sie Personenschäden verhindern können.

Seine Erfahrungen als Feuerwehrmann kommen ihm in seinem Beruf zugute. Zum Beispiel, wenn er zu Besichtigungen in Klinken unterwegs ist. Da geht es darum, Risiken zu sehen, abzustellen und Schäden zu vermeiden. „Ich weiß genau, warum ‚Brandschutztüren verkeilen‘ verboten ist: Der Rauch soll sich nicht ausbreiten. Rauch ist das Schlimmste! Nur ein paar Atemzüge reichen für eine Vergiftung.“ Bei solchen Besichtigungen erzählt er manchmal aus seiner praktischen Brandbekämpfungs-Erfahrung. Argumente, denen sich keiner verschließen kann.  

34 Jahre ist er jetzt bei der Feuerwehr, etwa jeden dritten Tag haben er und seine Kameraden einen Einsatz. Im Jahr 2018 waren es insgesamt 114. „Es kommt auch vor, dass wir an einem Tag zweimal ausrücken.“ Und das alles ehrenamtlich, ganz ohne Bezahlung. Viele Einsätze sind nachts. Manchmal ist er dann erst um 4 oder 5 Uhr wieder zurück und schläft noch ein wenig. Sein Tagesgeschäft hat das nie beeinträchtigt. „Helfen ist meine Leidenschaft, und das gibt mir viel Energie.“

Bei der Ecclesia hat Roland Thein am 1. Februar 1994 begonnen. Noch so ein Datum, das er ohne zu zögern nennen kann. Denn in diesem Jahr freut er sich über sein 25-jähriges Dienstjubiläum.

Drei Sätze zum Vervollständigen

  1. Beruf und Ehrenamt ergänzen sich, weil man die Erfahrungen aus dem Ehrenamt in die tägliche Arbeit einbringen kann.
  2. Worüber ich mich immer noch freue: Wenn wir Hilfe leisten konnten und alle Einsatzkräfte wieder gesund aus einem Einsatz zurückkommen.
  3. Ich bin mit Leib und Seele: ehrenamtlicher Feuerwehrmann!

Antje Borchers
antje.borchers@ecclesia.de