„Junge Leute sollen auf dem Dorf eine Perspektive haben."

Wer sind eigentlich die Menschen hinter den Kulissen unserer Unternehmensgruppe? Was machen sie, wenn sie nicht an ihrem Arbeitsplatz sitzen? Zum Beispiel Falk Niehage aus der Abteilung Betriebsorganisation im Unternehmensbereich IT.

In frühester Jugend hat er im Spielmannszug seines Dorfes Bega im Kreis Lippe mitgespielt. An der Pauke hilft er manchmal jetzt noch aus, wenn Not am Mann ist. Aber ansonsten gehört sein ganzes ehrenamtliches Engagement dem Zusammenhalt in seinem Dorf. Als Vorsitzender des Dorfgemeinschaftsvereins hält er die Fäden zusammen und sorgt zudem in der Kommunalpolitik dafür, dass sein Heimatdorf – weit entfernt von der großen nordrhein-westfälischen Politik in Düsseldorf – nicht abgehängt wird. „Für Zentren wird viel getan“, sagt Falk Niehage, „ich möchte diesen Randort attraktiv halten, damit er nicht ausstirbt und auch junge Leute hier eine Perspektive haben.“ Sie sollen in Bega bleiben können. Darum ist Falk Niehage besonders wichtig, dass der kleine Ort angebunden ist an die große Welt. Die Reaktivierung der nicht mehr genutzten Begatal-Bahn ist für ihn ein entscheidender Schritt auf diesem Weg.

Zurzeit planen Dorfgemeinschaftsverein und Falk Niehage ein Drohnen-Projekt gemeinsam mit dem Kreis Lippe. Es soll ein Imagefilm entstehen – „komplett mit Storyboard“ –, alle Vereine des Dorfes sollen sich vorstellen, außerdem wird der malerische Ort zwischen Wiesen und Hügeln aus der Luft gezeigt.

„Ich will die Dorfjugend motivieren mitzumachen. Sie soll merken, dass sie wichtig ist“, sagt der 47-Jährige. Er selbst wollte nie weg aus seinem Bega. „Irgendwann habe ich gemerkt, dass mir meine Heimat am Herzen liegt.“ Trotzdem reist er auch in die weite Welt, am liebsten mit seiner Frau nach Vancouver Island in Kanada. Aber gerne kommt er zurück in sein 800-Seelen-Dorf. Wenn er da durch den Ort geht, dann dauert das drei Stunden, weil er jeden kennt. „Das muss man wollen. Man kann im Dorf auch vereinsamen, wie in der Stadt.“

Woher sein Interesse für das Gemeinwohl kommt? „Das ist mir vermutlich in die Wiege gelegt worden – auch wenn meine Eltern sich das nicht so recht erklären können“, schmunzelt Falk Niehage. Dieses Interesse zieht sich bis in sein berufliches Leben hinein. Als Versicherungskaufmann hat er ein Aufbaustudium zum Informatik-Betriebswirt angeschlossen. Seit gut 20 Jahren arbeitet er in unserer Unternehmensgruppe. Mit einer halben Stelle fungiert er in der Betriebsorganisation als Bindeglied zwischen der Kundenbetreuung der Sachgebiete und der elektronischen Verarbeitung der Kundendaten in der IT. Er ist der „Dolmetscher“ zwischen dem Versicherungswesen und der Informationstechnologie. Schwerpunktmäßig ist er für das Bestandsverwaltungssystem zuständig, er pflegt die Programme und schult neue Mitarbeitende für das System.

Mit der anderen halben Stelle ist er freigestellt für die Arbeit in der Mitarbeitendenvertretung, der MAV. Auch hier ist er zuständig für die IT-Themen. Angenommen, es soll ein neues Programm angeschafft werden, „dann muss geprüft werden, welche Auswertungsmöglichkeiten enthalten sind. Hier hat die MAV ein Mitspracherecht.“

Mitarbeitendenvertretung im Unternehmen, Dorfgemeinschaft und Kommunalpolitik im Ehrenamt – das passt zusammen. „Ich habe einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, es ist mir wichtig, dass es Menschen gut geht. Sonst würde ich das nicht machen“, resümiert Falk Niehage.

Antje Borchers
antje.borchers@ecclesia-gruppe.de
 

Drei Sätze zum Vervollständigen

1. Beruf und Ehrenamt ergänzen sich, denn in Verein und Politik muss ich durch Kommunikation Überzeugungsarbeit leisten und in den Schulungen kommuniziere ich mit vielen Leuten. Da profitiert das eine vom anderen.

2. Worüber ich mich immer noch freue: Wenn sich andere über die Attraktivität meiner Heimatgemeinde freuen.

3. Ich bin mit Leib und Seele für alles und jeden Ansprechpartner.