Nachdem in den Corona-Jahren 2020 und 2021 die Schadenlast im Bereich der Kfz-Versicherung deutlich gesunken ist, kehrt sich dieser Trend nun um. Die Branche rechnet mit deutlichen Verlusten für 2023 und die folgenden Jahre. Diese Tendenzen wurden nun bestätigt.
 

K raftfahrzeugflotten sind in vielen Bereichen der Sozialwirtschaft und des Gesundheitswesens wichtige Betriebsmittel, der Unterhalt des Fuhrparks fordert aber einen erheblichen Aufwand sowohl organisatorisch als auch finanziell. Schon früh haben etliche Versicherer angekündigt, dass sie ihre Prämienforderungen erhöhen werden. Dies wurde seitens der Versicherer im diesjährigen Renewal tatsächlich konsequent umgesetzt. 

Wie bereits im zuletzt veröffentlichten Marktreport angedeutet wurde, sind die Ursachen hierfür vielfältig. Der Markt hat nach wie vor mit Lieferengpässen zu kämpfen. Es ist hier zwar eine Besserung in Sicht, die Situation entspannt sich aber nur langsam.

Besonders bemerkbar machen sich die anhaltende Inflation und die Kostensteigerungen bei Werkstattleistungen und den Ersatzteilpreisen. Laut dem Statistischen Bundesamt sind die Preise für Ersatzteile und Zubehör sowie Wartung und Reparatur allein in der Zeit von Januar 2021 bis Juli 2023 um über 20 Prozent angestiegen.

Diese beiden Faktoren, die Lieferengpässe und die allgemeinen Preissteigerungen haben erhebliche Auswirkungen auf die Schadenkosten – welche weiterhin überproportional ansteigen.

Sicher ist, dass 2023 die Versicherer ein „tiefrotes“ Ergebnis einfahren werden. Um die Kostensituation wieder in den Griff zu bekommen, reagieren die Versicherer auf dieses Marktgeschehen mit erheblichen Preisanpassungen sowohl in den Tarifen für das Neugeschäft als auch in den Bestandsverträgen zum 1. Januar 2024. 

In den Beständen haben die Versicherer tatsächlich allgemeine Tarifanpassungen im Bereich zwischen zehn Prozent und 20 Prozent umgesetzt. Aber auch bei individuellen Anpassungen aufgrund von defizitär verlaufenden Einzelflotten sind die Anpassungssätze deutlich höher ausgefallen, als es in der Vergangenheit der Fall war. Einige Versicherer sind sogar so weit gegangen, dass diese sich von sehr problematisch verlaufenden Flotten konsequent getrennt haben. 

Aufgrund dieser Entwicklungen kommt gerade der Schadenvermeidung eine immer höhere Bedeutung zu. Wir stehen hier an der Seite unserer Kunden und unterstützen ihre Mobilität mit den Dienstleistungen aus unserem Ecclesia Ökosystem Mobilität. Mittels spezieller Fahrtrainings lässt sich zum Beispiel die Alltagsfahrsicherheit trainieren und so die Schadenfrequenz in den Flotten positiv beeinflussen. Ergänzend dazu können aber auch die Kosten an anderen Stellen in den Blick genommen werden, zum Beispiel durch Optimierungen im Flottenmanagement, im laufenden Fahrzeugbetrieb oder beim Tanken und Laden. Auch durch den Einsatz von digitalen Lösungen und Vernetzungen von Dienstleistungen lässt sich der Aufwand im Fuhrpark senken. 

Haben Sie Fragen? Dann wenden Sie sich gerne an mobilitaet@ecclesia.de

Dirk Schäfer
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